Weinfahrt Württemberg vom 29.5. bis zum 31.5.2003

Bei sonnigem Frühsommerwetter reiste eine Gruppe von 25 WeinakademikerInnen am Himmelfahrtsmorgen Richtung Weinanbaugebiet Württemberg. Durch eine Informationsveranstaltung Anfang April von Frank Fulda-Lengen und Helmar Pflock vorbereitet, erwartete die Gruppe ein prall gefülltes oenologisches Itinerar mit dem Schwerpunkt Württemberg.

Nichtsdestotrotz nahm man, sozusagen im Vorbeifahren, das Anbaugebiet „Tauberfranken mit, ein geführter Rundgang über den Weinlehrpfad in Lauda-Königshofen-Beckstein, sowie eine 5er Weinprobe im Gewölbekeller der dortigen Winzergenossenschaft machten Appetit auf mehr.

Eröffnet wurde der Reigen württembergischer Weine am späten Nachmittag im Weingut Storz in Cleebronn. Der Winzer selbst führte mit launigen schwäbischen Anekdötchen durch eine große 8er Fachweinprobe, Gaumen und auch Gehör stellten sich auf Schwäbisches ein.

Der Freitag gehörte dann ganz dem Remstal. Ein Sektempfang, sowie eine Führung durch den großen Holzfasskeller der Remstalkellerei in Weinstadt-Beutelsbach mit einer anschließenden 6er Weinprobe gaben den Teilnehmern einen ersten starken Eindruck von der Qualität des Weinbaus in diesem klimatisch besonders begünstigtem Anbaugebiet.

Dame vorm WeinbergEinen exklusiven Genuss gab es für die Gruppe am Nachmittag, als der Künstler Karl-Ulrich Nuss in sein Haus sowie in sein Atelier in Strümpfelbach einlud. Der 1943 geborene Bildhauer ist der Sohn des Künstlers Prof. Fritz Nuss, der mit seinen Bronzeplastiken in Europa bekannt geworden ist. Sein Sohn führt das künstlerische Werk weiter, er ist der Erschaffer des Skulpturenpfades in den Strümpfelbacher Weinbergen.

Eine ausgedehnte 10er Fachweinprobe unter Leitung des pensionierten Remstalkellerei-Direktors Winzermeister Walter Nissler im historischen Spitzenweingut Kuhnle in Weinstadt-Strümpfelbach beschloss die Exkursion ins Remstal am späten Abend.

Der nächste Morgen begann nach Abreise aus dem gemütlichen und sehr persönlich geführten Hotel Bergmeister in Stuttgart mit einer großen Stadtrundfahrt durch Stuttgart (der „Stadt zwischen Wäldern und Reben, so der offizielle Slogan des Stuttgart-Marketings), bei der ein Besuch im Mercedes-Museum sowie ein Ausblick vom Stuttgarter Fernsehturm nicht fehlen durfte.

Den Abschluss der Württemberg-Fahrt bildeten ein zünftiges Maultaschen-Essen im Gasthaus „Zur Krone (hier wurde 1949 der „Bund der Steuerzahler Deutschlands gegründet) in Stuttgart-Uhlbach sowie eine 6er Weinprobe in der Weingärtnergenossenschaft Uhlbach eG. Das 1937 zu Stuttgart eingemeindete Uhlbach gehört zu den ältesten Weindörfern Württembergs, seit dem 8. Jahrhundert ist dort Weinbau nachgewiesen.

Der Eindruck von dem vielschichtigen Anbaugebiet Württemberg bestätigte sich von neuem. Württemberger Wein ist mehr als nur Trollinger & Schillerwein, in vielen Betrieben werden interessante Kreationen mit Chardonnay gemacht, neben den Klassikern Riesling und Silvaner werden auch alle Burgunder-Sorten, sowie edle Rotweinreben kultiviert und zu hochwertigen Weinen ausgebaut.


Bericht und Fotos: Frank Fulda-Lengen