Wie auch der Weinbau in Deutschland im Mittelalter durch die Klöster begonnen hat, so eröffnete die Weinakademie Schwalm-Eder mit 30 Passagieren die diesjährige große Weinfahrt mit dem Besuch des Klosters Maria Laach. Nach einem Aufenthalt in dieser berühmten romanischen Klosteranlage unter Führung von Frau Karger (Weinakademie-Mitglieder kennen die Dame von der Ahr-Fahrt 1998 und schätzen ihre lebhaften und kenntnisreichen Erläuterungen) ging es durch das mondäne Bad Neuenahr nach Ahrweiler. Nach einer Stadtführung durch das romantische Ahrweiler übergab Frau Karger die Mitreisenden einem altgedienten Winzer im Ahrweiler Winzer-Verein.
Dieser pensionierte Mitarbeiter der Winzergenossenschaft präsentierte sein (hauptsächlich Rotwein-)Anbaugebiet und die dazugehörigen Weine in einer 8er Fachweinprobe.
Den Abschluss dieses ersten Tages bildete die Anreise durch das Ahrtal in der Abendsonne Richtung Mittelrhein zum Landgasthaus Blücher in Dörscheid (oberhalb von Kaub am Rhein).
Nach einem stimmungsvollen Spaziergang durch die Weinberge von Dörscheid fanden sich die Mitreisenden am nächsten Vormittag auf einem Schiff auf der klassischen Strecke von Kaub nach Boppard, rheinabwärts an der Loreley vorbei, wieder.
Bei der 8er Fachweinprobe im Weingut “Heilig Grab” in Boppard-Spay tauchte die Gruppe in die wunderbare Welt des Rheinrieslings der renommierten Lage „Bopparder Hamm ein.
Diese hochwertigen Weine wurden nur noch am Abend bei der Kulinarischen Weinprobe im Landgasthaus Blücher, die vom Bruder des Inhabers Marcus Timo Fetz, Heinz-Uwe Fetz (Betreiber des gleichnamigen Weinguts und der Edelobstbrennerei), gestaltet wurde, übertroffen.
Das 5gängige Menü der feinen Regionalküche wurde von einem Müller-Thurgau, Spätburgundern, drei Rieslingen und den sachkundigen Erläuterungen des Winzers Fetz begleitet.
Der traditionsreiche Weinhandelsort Bacharach war das Ziel am letzten Tag der Weinreise.
Das Winzerehepaar Praß, das zwei Hektar Rebfläche und hauptsächlich Riesling bearbeitet, lud ein zur sommerlichen Wanderung durch die Weinberge, begleitet von einer Degustation ihrer Erzeugnisse (wiederum eine klassische Riesling-Parade) und wechselnden Perspektiven auf Vater Rhein und seine Burgen. Bei einem schönen Sommer darf natürlich auch die klassische Beigabe, das Sommergewitter, nicht fehlen. Der klatschnasse Abstieg von den Rebhängen in die Stadt Bacharach darf deshalb auch nicht unerwähnt bleiben, die Winzerin selbst las einige durchnässte Weinakademie-Reisende mit ihrem Jeep auf und brachte sie ins Rheinhotel Stüber, wo Handtücher, Haarfön und ein Mittagessen auf die Gruppe warteten.
Der geführte Rundgang durch das idyllische Bacharach bildete den Abschluss unserer diesjährigen großen Weinreise und zeigte noch einmal die Idylle des Mittelrheins auf, die sich nicht nur den fernöstlichen und transatlantischen Touristen, sondern auch den Weinreisenden aus dem Schwalm-Eder bei herrlichsten Sommerwetter erschloss.-
Autor: Frank Fulda-Lengen